Schwäbische Zeitung, 23.03.2023

„8000 Euro für Thomas Kühns Hilfsprojekt in Tansania“

Rotary-Clubs unterstützen Engagement in Afrika – Kühn hält Vortrag am 29. März

8000 Euro haben der Rotary-Club Biberach sowie der Rotary-Club Biberach Weißer Turm an das medizinische Hilfsprojekt des Biberacher Chirurgen Thomas Kühn in Tansania gespendet. Der Erlös stammt aus einem Benefizkonzert mit dem Salonorchester Laupheim auf der „Kleinen Bühne“ in Schwendi. Kühn berichtet demnächst in Biberach über seine Arbeit in Afrika.

Das Salonorchester Laupheim unter der Leitung von Lena Thanner begeisterte auf der „Kleinen Bühne“ mit Melodien aus der Operette „Fledermaus“ von Johann Strauss. Die wunderbaren Stimmen und die schauspielerischen Leistungen von Maria Rosendorfsky und Emanuel Pichler wurden spitzbübisch moderiert durch Richard Brenner. Ergänzt wurde das Programm durch Kompositionen des Salonorchesters, das mit dem Radetzky-Marsch unter großem Beifall seinen Abschluss fand.
Die Einnahmen der Benefiz-Matinee sowie vieler Einzelspender ergaben in Summe 8000 Euro. Sie gehen in vollem Umfang an den Sozialfonds der „Orthopedic Surgery for Africa“ von Thomas Kühn und seiner Frau Jutta. Seit 2019 unterstützt die Kühn Foundation das St. Clare Hospital in Mwanza und zwei weitere Krankenhäuser in Tansania mit chirurgischen Instrumenten, Medizintechnik und Hilfsmitteln.

Das Gesundheitswesen in Tansania kennt keine freie Heilfürsorge. Nur wenige können sich eine Krankenversicherung leisten. Die meisten Patienten müssen ihre Behandlungen selbst bezahlen. Das St. Claire Hospital wird durch Spenden aus Deutschland subventioniert. Dennoch ist die Selbstbeteiligung von 20 bis 30 Euro für eine operative Behandlung eines Knochenbruchs einschließlich der Narkose und Nachbehandlung für viele Patienten nicht zu leisten. Verletzte wenden sich in Not an lokale Heiler, die die Wunden oft unsachgemäß
versorgen, was zu bleibenden Behinderungen und Arbeitsunfähigkeit führt.
Kinder sind von der Unterversorgung besonders betroffen. Wie Joseph, 14 Jahre alt, der in Begleitung
seines Bruders am Stock in die Ambulanz kam. Aus seinem linken Bein lief bereits Eiter herunter, es zeigte eine schwere Fehlstellung und war mit einem schmutzigen Lappen umwickelt. Der Sozialfonds war Josephs einzige Chance. Jetzt nach der Operation braucht es Zeit bis er wieder gehen kann.

Thomas Kühn betreibt seit Jahren ein medizinisches Hilfsprojekt in Tansania und operiert dort zeitweise auch selbst. Von den Biberacher Rotary-Clubs erhielt er nun eine Spende von 8000 Euro. Am 29. März berichtet er in der Nova-Clinic über seine Arbeit in Afrika.